F. Silcher
Schau hin nach Golgatha
op. 9 Nr. 4
für Chor a cappella
W. A. Mozart
Adagio und Fuge c-Moll
KV 546
für Streichorchester
A. Lotti
Crucifixus à 8 voci
für Chor a cappella
Reinhard Keiser
Passion nach dem Evangelisten Markus
für Solisten, Chor und Orchester
Fassung einer Aufführung am Hofe in Weimar um 1713 durch Johann Sebastian Bach
Einleitende Gedanken zu „Passion“
„O Golgatha! O Golgatha!
Platz herber Schmerzen, hier ist es, wo der Heiland starb, o Golgatha.“
Fassungsloses Erstaunen und Bestürzen wegen der Brutalität, der Düsternis und des Leidens, das sich dem Betrachter hier zeigt. Der Zuhörer soll im Konzertprogramm „Passion“ direkt mitgenommen werden nach Golgatha, an diesen bemerkenswerten, wenn auch schrecklichen Ort des Kreuzestodes Christi. Deshalb wird im einleitenden Chorstück „Schau hin nach Golgatha“, das neben Keisers Markuspassion erklingt, besonders betont: „Schau hin, schau hin!“ – als Erinnerung, dass hier etwas Ungeheuerliches passiert, man den Blick nicht abwenden soll und kann. „Passion“ ist Leiden und Leidenschaft. Die Musik leidet mit, ist auch tröstlich und versöhnlich. Und gibt viel Raum, das Leiden Christi, seine Passion, mit zu erleben und vielleicht auch den großen Gesamtkontext zu verstehen: Hier stirbt jemand für andere. Leiden und Leidenschaft: Das ist Passion…
Felix Mathy
Künstlerischer Leiter Musica Starnberg
Chor und Orchester
Solisten
Flore van Meerssche, Sopran
Regine Jurda, Alt
Nikolaus Pfannkuch, Evangelist
Manuel Ried, Tenor
Raphael Sigling, Bass
Basso Continuo
Max Frey, Orgel
Konzertmeisterin
Künstlerische Leitung
Konzertkarten
Regulär: € 25
Ermäßigt*: € 10
*für Schüler, Studenten und Menschen mit Schwerbehinderung
Zum Hauptwerk
Die Markuspassion von Reinhard Keiser ist ein wahres Meisterwerk der Barockmusik und ein eindrucksvolles Zeugnis für die emotionale Kraft und Ausdrucksstärke dieser Epoche. Sie erzählt die Leidensgeschichte Jesu Christi, wie sie im Markus-Evangelium überliefert ist, und zieht mit ihrer dramatischen Erzählweise und ihrem tief bewegenden musikalischen Reichtum bis heute die Zuhörer in ihren Bann.
Reinhard Keiser, einer der herausragenden Komponisten seiner Zeit, war vor allem für seine Opern berühmt. Diese Bühnenleidenschaft spiegelt sich auch in seiner Markuspassion wider: Mit dramatischen Rezitativen, gefühlvollen Arien und einprägsamen Chorälen erschafft Keiser ein Werk, das nicht nur erzählt, sondern die Zuhörer mitten in das Geschehen eintauchen lässt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Johann Sebastian Bach selbst eine überarbeitete Fassung der Markuspassion im Jahre 1713 am Hofe in Weimar aufführte. Dies zeigt, wie sehr Keisers Musik geschätzt wurde und welchen Einfluss sie auch auf die großen Meister seiner Zeit hatte. Es ist ein Werk, das in der Musikwelt Wellen schlug und bis heute als beeindruckendes Beispiel barocker Kunstfertigkeit gilt.
Die Markuspassion lebt von ihrer einzigartigen Mischung aus ergreifender Schönheit und spiritueller Tiefe. Die Rezitative erzählen die biblische Passionsgeschichte, während die Choräle, oft für den Gemeindegesang gedacht, eine ergreifende Vertrautheit schaffen. Die Arien verleihen den innersten Gefühlen der handelnden Personen Ausdruck und machen die Geschichte zu einem zutiefst menschlichen Drama, das berührt und bewegt.
Dieses Werk ist nicht nur für Kenner der Barockmusik ein Genuss, sondern spricht jeden an, der sich von der universellen Sprache der Musik verzaubern lassen möchte. Die Markuspassion lädt dazu ein, eine faszinierende Welt voller Emotionen, Glauben und künstlerischer Meisterschaft zu entdecken – ein musikalisches Erlebnis, das Herz und Seele gleichermaßen anspricht.
Weiterführende Informationen © Wikipedia:
Reinhard Keiser
Das Konzert in St. Tertulin mit freundlicher Unterstützung von
„Klang – Kunst – Kultur“ Schlehdorf e.V.
